2019-06-05 Aufbruch

Wir beschließen dass wir nach einem kurzen Besuch beim Stammtisch noch heute (Mittwoch) abend aufbrechen. Als wir jedoch vom Stammtisch kommend wieder ins Womo wollen funktioniert die Eingangstüre nicht mehr. Da dürfte vermutlich eine Feder ausgehängt sein. Also nochmal kurz nach Hause und das Türschloss zerlegen. Es war Gott sei Dank wirklich nur eine Feder ausgehängt. Nach dieser Reparatur machen wir uns dann um ca. 20 Uhr auf den Weg.

Der Verkehr hält sich wie erwartet in Grenzen. Womit wir aber nicht gerechnet hatten waren die unzähligen Baustellen. In Deutschland über viele Kilometer eine 80 km/h Beschränkung. Das ist selbst mir mit dem Womo zu langsam.

Schließlich kommen wir dann um 23.25 Uhr bei der Jet-Tankstelle in Innsbruck an. Um 23.30 Uhr sperrt er zu. Schwein gehabt.

Ein kleines Hungergefühl macht sich breit – also noch kurz zum McDonalds auf einen Wrap. Und wie es meist so ist – nach dem Essen kommt die Müdigkeit. Also beschließen wir dass wir uns irgendwo ein Plätzchen suchen und Hauen uns kurz aufs Ohr. Um 03.00 Uhr hab ich mir den Wecker gestellt. Wäre nicht nötig gewesen weil ich eh nicht schlafen konnte. Also kann ich auch weiterfahren – Elisabeth bleibt erstmalig während der Fahrt liegen (geht ja doch).

Die restliche Fahrt geht ganz zügig voran, aber auch in Innsbruck, Brenner und die ganze Strecke in Italien – Baustellen über Baustellen. Der schlimmste Streckenabschnitt waren die letzten 100 km von Parma nach La Spezia. Fürchterliche Fahrbahnzustände und ebenfalls endlose Baustellen. Schließlich sind wir gegen 11.15 Uhr am Campingplatz Taimi in Marina di Massa angekommen.

Eigentlich werden in den „Bewertungen“ alle Campingplätze in dieser Gegend ziemlich schlecht gemacht. Entweder haben wir einen totalen Glücksgriff gemacht oder die „Bewerter“ haben allesamt einen Vogel. Der Campingplatz hier ist erste Sahne. Erster Blick waren gleich mal die Sanitärräume – absolut top. Ziemlich neu und sehr sauber.

Internet scheint auch gut zu funktionieren.

2019-06-06 Wir erkunden die Gegend

Nachdem wir alles aufgebaut und uns etwas ausgeruht haben müssen wir natürlich die nähere Umgebung erkunden. Wir wollen ja mit dem Schiff die 5 Dörfer der „Cinque Terre“ anfahren. Ich denke mir von der Meerseite sieht man das meiste und vor allem das schönste.

Schauen wir mal wo das Schiff wegfährt. In La Spezia – soviel weiß ich schon mal. Also Roller angestartet und auf Erkundung. Nachdem ich mich im Vorfeld viel zu wenig schlau gemacht habe und wir auf gut Glück losgedüst sind haben wir uns natürlich ordentlich verfranzt. Wobei verfranzt ist übertrieben weil wir ja eh kein eigentliches Ziel hatten. Wir wollten ja nur ein wenig die nähere Gegend erkunden.

Also ich bin davon ausgegangen dass La Spezia gleich ums Eck liegt. Dem Meer entlang und da wo die Bucht ist links raus. Im Großen und Ganzen hat das auch gestimmt, jedoch nicht diese Bucht die ich gefunden habe ( das waren 12 km) sondern eigentlich die Bucht die 40 km von uns weg ist (hehe).

Das ist die „erste Bucht“ von meinem Bericht. Das weiße auf den Bergen ist übrigens kein Schnee sondern das sind die Marmorberge von Carrara. Am nächsten Bild ist die Bucht von La Spezia zu sehen.

Die Station von der die Rundfahrtschiffe zu den Dörfern der Cinque Terre abfahren haben wir übrigends nicht gefunden. Ich hab mich auch zu wenig erkundigt, wir wollten ja nur mal ein wenig herumfahren und schauen. Daraus sind übrigends mehr als 100 km geworden. Aber es gibt halt auch viel zu sehen….

Da es heute doch ein sehr anstrengender Tag war gehn wir früh schlafen. Gute Nacht.

2019-06-07 Cinque Terre

Nachdem wir wirklich super geschlafen haben mach ich mich mal auf den Weg um unser Frühstück abzuholen. Ich hab ja am Vortag 2 Baguette (die sollen ziemlich klein sein) bestellt. Nun ja – soooooo klein waren die dann nicht……

Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf nach La Spezia. Die Sonne strahlt und es ist ziemlich warm. Wir wollen ja heute die Schiffstour zu den Dörfern machen. Das ist wie ein Linienschiff. Man kann bei jedem Dorf aussteigen und mit dem nächsten Schiff weiterfahren. Ich habe mich inzwischen auch erkundigt wo die Station liegt. Die Fahrt nach La Spezia dauert auch über die Autobahn so in etwa eine dreiviertel Stunde.

Als wir uns die Tickets kaufen wollen die Enttäuschung. Heute werden die Dörfer wegen dem Seegang nicht angefahren. Wir schauen aufs Meer – es ist absolut ruhig und spiegelglatt. Hmmm … wollen uns die verarschen? Naja nützt nichts – heute keine Tickets.

Machen wir halt einen Spaziergang in La Spezia.

Bei einer kurzen Kaffeepause an der Esplanade (der Cappuccino kostet hier unverschämte €1,50 beschließen wir zumindest eins der Dörfer auf dem Landweg zu besuchen. Hatten wir sowieso vor, halt an einem anderen Tag.

Bei dem Weg zu den Dörfern handelt es sich übrigens um eine supergeile Motorradstrecke. Juppiduuuuuuuuuuuuuuuuuu…….

Und die Dörfer ….. seht selbst

Und seit ca. 14.00 Uhr wissen wir auch warum heute die Dörfer nicht angefahren werden. Es beginnt leicht zu Regnen und ein ziemlich heftiger Wind kommt auf. Nun wir haben gesehen was wir wollten und düsen (hoffentlich trocken) zurück zum Campingplatz.

Anmerkung: wir bleiben auch trocken …….

2019-06-08 Pisa und Lucca

Heute wollen wir uns Pisa und Lucca ansehen. Mal sehen ob der Turm wirklich so schief ist.

Nach Pisa sinds von hier aus schlappe 50 km. Also Roller starten und los gehts. Die Straßen hier sind nicht die Besten. Irre viele Schlaglöcher und die unzähligen Kanaldeckel sitzen verdammt tief. Ausweichen ist fast nicht möglich. Da spürt man sein Kreuz auch auf dem „Komfortroller“. Außerdem hauts mir ständig das Ladekabel vom Handy raus und das Navi saugt ordentlich am Akku. In Pisa kommen wir mit 10% Akku am Handy an. Das ist aber mein einziges Navigationsgerät …. Aber Harry hat natürlich eine Powerbank mit – nur hätt ich die vielleicht besser vorher mal geladen. Was solls – das Ding lädt sich ja mit der Sonne auf (dauert halt 3 Tage).

Hier mal ein paar Bildchen vom schönen Pisa

Heute früh war es ein klein wenig bewölkt und gar nicht soooooo warm. Das hat sich aber bis wir in Pisa waren deutlich geändert. Die Sonne hats uns schon gezeigt und uns ordentlich schwitzen lassen. Wie man auf einigen Bildern sieht aber nicht nur uns. Die Leute liegen überall erschöpft herum.

Naja aber wir wollen ja auch noch nach Lucca. Also los ….

Nach Lucca sinds nur 20 km. Ein paar davon mit wirklich geilen Kurven. Macht gleich wieder spass …

Lucca hat uns nicht so wirklich gefallen. Gut es gibt die Stadtmauer die wirklich beeindruckend ist. Aber da geht man drauf und kommt sich nicht vor wie auf einer Mauer. Sie ist wirklich sehr breit (ca. 20m) mit Radwegen und Bäumen und allerhand sonstigen Einrichtungen – aber eben nicht wie auf einer Mauer.

Die Stadt selbst ist auch nicht besonders. Wir waren am Piazza dell’Anfiteatro – wie der Name vermuten lässt war das früher eine Amphietheater. Später wurden rundherum Wohnhäuser gebaut. Sieht eigentlich ganz nett aus. Wir haben dort eine Kleinigkeit gegessen – sehr gut aber nicht gerade ein Schnäppchen.

In Lucca gibts auch noch sage und schreibe 99 Kirchen. Die wollten wir aber nicht alle sehen. Müde waren wir – heiß war es – also ab zum Campingplatz.

2019-06-09 Fauler Sonntag

Wie es in der Überschrift steht – heut haben wir nichts gemacht. Nur relaxt ….

2019-06-10 Cinque Terre mit dem Schiff

Heute schaffen wir es endlich – unsere geplante Rundfahrt mit dem Schiff. Vorerst dachten wir das wird wieder nichts weil das Wetter ziemlich trüb und bewölkt ist. Das sollte sich aber noch ändern.

Los gehts in La Spezia. Man löst eine Tageskarte (€ 35,– pro Person) und kann damit mit dem Schiff zu den einzelnen Orten der Cinque Terre fahren und diese besichtigen.

Wir fahren erstmal durch bis zum letzten Ort durch – Monterosso al Mare. Dort halten wir uns aber nicht sehr lange auf. Gibt nicht wirklich viel her.

Unser nächster Halt ist in Vernazza. Hier gibts schon wesentlich mehr zu sehen. Was ziemlich störend ist – der Zug geht mitten durch den Ort und ist furchtbar laut. Wohnen möchte ich hier nicht. Aber wahrscheinlich gewöhnt man sich daran.

Weiter gehts. In Corniglia kann das Schiff nicht anlegen da das Dorf keinen wirklichen Zugang zum Meer hat. Es liegt etwas oberhalb und ist nur über Straßen erreichbar.

Den nächsten Ort Manarola lassen wir ebenfalls aus, weil dort waren wir ja mit dem Roller schon.

Und Leute – es wird warm – sehr warm.

Riomaggiore ist unsere nächste Station. Das ist auch wieder ein sehenswertes Dorf. Aber es ist schon sooooo heiß …..

Für die Fahrt von Riomaggiore nach Portovenere haben wir ein anderes Schiff. Und der Kapitän gibt so richtig Gas. Es fühlt sich zeitweise an wie in einer Achterbahn. Mir machts Spass Elisabeth nicht ganz so viel …..

In der Kirche San Pietro zündet Elisabeth ein Kerzerl für unseren Adi an.

Weiter gehts dann zur Endstation nach La Spezia. Wir sind beide ziemlich geschafft. Mit dem Roller gehts dann die letzten 50 km zurück zum Campingplatz. Unterwegs fängts natürlich wieder mal kurz zu regnen an. Aber nur für wenige Minuten.

Für heute steht die sogenannte Marmor Tour auf dem Programm. Das ist eine Führung ins Innere der Marmorberge. Dort wird noch aktiv Marmor abgebaut. Diese Tour wurde uns vom Campingplatz empfohlen und soll Sehenswert sein.

Auf der Info-Broschüre sieht es so aus als fährt man nach Carrara und es gibt dort ein Büro von wo aus diese Touren starten.

Nun ja – ganz so war das nicht. Man fährt in Richtung Carrara – soweit stimmt es schon. Doch dann fährt man in einen Tunnel und es ist von null auf nix total finster. Will sagen der Tunnel ist irre lang, absolut unbeleuchtet aus nacktem Felsen gehauen (also auch sehr dunkle Wände). Man sieht die ersten paar Sekunden absolut nichts. Trotz Scheinwerfer. Aber das Auge gewöhnt sich daran. Die Finsternis alleine wäre noch nicht so schlimm – wirklich schlimm ist der Zustand der Straße. Ein Schlagloch nach dem anderen – ausweichen geht nicht weil man sie nicht sieht. Langsam fahren geht auch nicht – weil es herrscht dort sehr intensiver LKW-Verkehr. Seeeeeeeehr intensiv. Und die fahren auf Teufel komm raus. Bist nicht schnell genug wird überholt. Ahja was ich noch nicht erwähnt habe – der Tunnel ist nicht nur stockdunkel, mit Schlaglöchern nur so übersät, nein er ist zudem auch noch verdammt eng.

Uns beutelts ordentlich durch. Armer Burgi. Aber wie bei jedem Tunnel komm irgendwann das Ende und es wird heller. Gott sei Dank. Tja, aber bloß für ein paar hundert Meter – dann kommt der nächste Tunnel. Diesmal aber wenigstens mit Licht.

Danach gehts noch ordentlich rauf in die Berge. Die Straßen werden immer schlechter. Später erfahren wir dass auf dieser Straße täglich hunderte LKW voll beladen mit Marmor fahren. Und die ruinieren die Straße ordentlich. Und uns wird auch gesagt – je öfter der LKW fährt desto mehr Kohle bringts – eigentlich logisch. Und aubgebaut wird dort mehr Marmor als auf diesen Straßen weggebracht werden kann.

Irgendwann – ich hab schon nicht mehr dran geglaubt – erreichen wir dann dieses Büro. Es ist nur eine kleine Hütte – direkt am Eingang einer der Höhlen. Wir erkundigen uns kurz und buchen eine Tour. Man bekommt eine gelbe Warnweste und einen gelben Helm aufgesetzt und wird mit einem Kleinbus ins innere der Höhle gekarrt. Auf da drinnen herrscht reger LKW-Verkehr. Dass die dort überhaupt fahren können ….

Die Führung selbst ist soweit ganz interessant. Wann bekommt man schon mal sowas zu sehen.

Bei den Flaschen die auf eingen Fotos zu sehen sind handelt es sich um eine besondere Art von Schaumwein. Es gibt nur immer einige wenige Flaschen davon – die wären natürlich käuflich zu erwerben. Es hat aber niemand nach dem Preis gefragt.

Die Tour ist nach ca. 40 min. beendet. Wie gesagt ganz interessant.

Da wir noch Zeit haben und schon mal hier sind. Es gibt eine zweite Tour. Und zwar mit Geländewagen ganz rauf auf den Berg. Machen wir natürlich auch. Elisabeth fährt ja so gerne ins Gelände 😉

Diesmal gibts orangene Warnwesten und blaue Helme. Wir werden in Landrover gepackt und auf gehts. Unser Chauffeur spricht leider nur italienisch weswegen sich die Konversation in Grenzen hält. Die ersten paar hundert Meter ist es nicht sonderlich spektakulär – man fährt auf asphaltierten Straßen. Eng und sehr kurvenreich aber durchaus bequem. Das ändert sich aber bald. Es geht weiter ziemlich stein und schmal und holperig auf Schotterstraßen oder besser Steinbruch vom Marmorabbau. Das Irre ist – hier fahren auch die LKW rauf. Unvorstellbar.

Oben angekommen erhalten wir dann eine ziemlich interessante Erklärung über den Abbau des Marmors. Wir können auch live mitverfolgen wie etwas nicht so läuft wie es eigentlich sollte.

Der Abbau eines Klotzes Marmor (es handelt sich dabei um Teile mit jeweils 600 Tonnen Gewicht) wird erst aus dem Berg gesägt und zwar erst am Boden, danach links und rechts und danach hinten. Das geschieht mit diamantbestückten Seilen. Wenn der Block fertig geschnitten ist (er ist dabei ca. 6m hoch und 3m dick) wird er mittel riesiger Bagger umgelegt (eigentlich umgeworfen). Vorher wird auf die Stelle wo er hinfallen soll weiches Material gelagert damit er nicht zerbricht (was aber nicht jeder Block tut). Angeblich zerbrechen die meisten Blöcke. Sie werden ohnehin wenn sie liegen weiter zersägt um abtransportiert werden zu können.

Auch diese Tour ist ziemlich interessant.

So gegen 08.45 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Casciano. Das liegt ca. 20 km südlich von Siena. Zum Campingplatz Le Soline wollen wir.

Zuerst noch ein kurzer Tankstopp und dann gehts los. Kurz nach der Auffahrt auf die Autobahn meldet mein Navi einen Unfall in ca. 60 km. Zeitverzögerung 90 min. Eine Alternativroute wird mir angeboten und nehme ich auch an. Die Route hat den Vorteil dass wenig Autobahnkilometer dabei sind, dafür sind die Straßen Olala …… wie bereits gehabt. Schlaglöcher – nein eigentlich Schlaggruben. Da ich mit dem Hänger unterwegs bin macht aber der Umweg zeitlich nicht so viel aus.

Die Strecke führt uns über Pisa, Empoli runter nach Poggibonsi, Siena und zum Campingplatz nach Casciano.

Auf der Stecke zwischen Empoli und Poggibonsi haben wir dann ein kleines Abenteuer. Wir werden von einem italienischen weißen Audi A3 überholt. Nach einigen 100 Metern fährt der dann rechts auf eine Parkbucht. In dem Moment als wir vorbeifahren (wohl gemerkt mit genügend Abstand) macht es einen lauten Knall (so als ob ein Stein nach uns geworfen worden ist). Da ich nicht stehen bleiben kann fahr ich weiter. Plötzlich überholt uns der weiße Audi wieder und winkt uns an den Straßenrand. Angeblich habe ich ihm beim Vorbeifahren den linken Aussenspiegel beschädigt. Ich kanns mir nicht vorstellen aber ok – ich habe auch eine deutliche Abriebspur an meiner rechten Seite. Beschwören könnt ichs nicht. Was solls – bin ja versichert. Ich will mit dem Audifahrer die Daten austauschen da wird dieser etwas eigenartig. So mit italienisch-englisch-Handzeichengemisch erklärt er mir ich soll doch den Schaden gleich bezahlen dann ist alles ok. Er weiß auch gleich dass der Außenspiegel € 265,– kosten soll. Dieses nett gemeinte Angebot wird von mir strikt abgelehnt weshalb er den Vorschlag macht – teilen wir uns den Schaden doch. Aber auch dieses Angebot lehne ich ab. Ich wills über die Versicherung abwickeln. Das passt ihm aber gar nicht. Auf mein Angebot dann verständigen wir halt die Polizei verzichtet er plötzlich auf die Schadensgutmachung und steigt in sein Auto und braust davon. Ich seh mir dann später die Abriebspur am Womo genauer an. Die kann niemals vom Aussenspiegel sein. Sie ist ca. 5 cm breit und 20 cm lang und es handelt sich um Gummi. Der Spiegel vom Audi war weiß und die Höhe würde auch nicht passen. Gauner ?????? Der Gummiabrieb am Womo war leicht zu entfernen und hinterließ keine weiteren Spuren.

Bis Siena gehts dann auch soweit gut. Dann will mein Navi unbedingt Siena Stadt sehen und versucht mich auf hinterlistigste Weise in die Stadt zu locken, was ihm aber immer nur teilweise gelingt. Aber ich muss halt des öfteren umkehren.

Nachdem diese Irrfahrt überstanden war fahren wir weiter in Richtung Campingplatz. Casciano liegt etwas in den Bergen (Hügeln). Das Navi lotst uns brav zum Campingplatz. Wir müssen durch den Ort und plötzlich nach einer Hausecke ist die Straße wegen Asphaltierungsarbeiten gesperrt. Keine Möglichkeit daran vorbeizukommen. Auch nicht für PKW. Also zurückschieben – was mit dem Hänger den ich ja nicht sehen kann nicht so ohne ist. Aber es gelingt und ich fahr die Straße rechts weiter. Das Navi berechnet sogleich die neue Route. Schaut nicht schlecht aus. Vorerst…… Dann wird die Straße schmal – sehr schmal und plötzlich wird daraus eine Schotterstraße die steil nach oben führt. Mir wird schon etwas mulmig. Aber das Navi zeigts an – also sollte es auch möglich sein. Nachdem es sowieso keine andere Möglichkeit gibt bleibt mir auch nichts anderes übrig. Gott sei Dank es wird wieder Asphalt. Es geht bergab in eine kleine Siedlung. Und am tiefsten Punkt meines immer noch sehr engen Bergab steht ein Haus und danach ist die Straße aus. Eng – steil und aus ist eine schlechte Kombination. Einzige Möglichkeit ist eine weitere sehr steile Schotterstraße nach rechts – die zeigt das Navi aber nicht an. Aus dem Fenster bei dem Haus schaut eine nette Italienerin und fragt ob wir zum Campingplatz wollen. Der liegt da hinten – wir müssen umdrehen. Bloß wie – alles viel zu eng für mich. Ich versuch es – es geht ja eh nicht anders – rechts die Schotterstraße ein Stück rauf damit ich da vielleicht umdrehen kann. Ber es geht sich mit dem Radius nicht aus – ich schaff die Kurve nicht. Und ich bin genau am Tiefpunkt und alle Straßen bzw. Wegen führen steil nach oben. Ich muss noch ein Stück zurück damit ich die enge Kurve schaffe. Bloß der Hänger steht schon so stark eingeschlagen dass da nix mehr geht. Immer 10 cm vor – und zurück – und wieder vor – und zurück – jetzt schaff ichs…….. nicht. Weil jetzt sitz ich bereits mit meinem Heck und der Anhängekupplung auf. Ein hässliches Geräusch. Hmmmm…. was tun. Einzige Möglichkeit – Roller abladen – Hänger abhängen. Aber das Womo rutscht auf der steilen Schotterstraße ein paar Zentimeter zurück – zuviel. Dadurch wird der Winkel zwischen Womo und Häger derart klein dass ich mit dem Heck vom Womo bereits den Spiegel vom Roller beschädige (dazu später mehr). Endlich steht alles und wir können abladen. Roller runter was gar nicht so ohne ist weil der Hänger noch hinten bergauf steht. Aber schließlich gelingt es. Roller abstellen – Hänger abhängen – den Berg hinaufschieben und abstellen – jetz bin ihc auch froh über die Keile von Hänger. So durch das abhängen habe ich minimal an Bodenfreiheit gewonnen – somit geht sich die steile Schotterstraße aus. Aber die ist ech so steil und so lockerer Schotter dass ich rutsche – und zwar zurück. Bis mir der gemeine Balkon (Eisen) von dem Haus eine ordentliche Macke in mein Womo macht – ganz oben. Shitttttttttttttttt

Schließlich schaffe ich es doch rauf und kann oben umdrehen. Bergauf haben wir dann wieder den Hänger angehängt und den Roller verladen. Die nette Italienerin bietet uns an uns zum Campingplatz zu lotsen. Ich konnte ihr nicht klarmachen dass die Straße dorthin gesperrt ist. Also landen wir auch wieder dort. Klar umdrehen. Sie weiß aber noch eine Alternative – ebenfalls ein Schotterweg durch den Wald. Wesentlich schlechter als die anderen Straßen waren. Elisabeth ist ganz blass und mir gehts auch nicht anders. Aber ganz plötzlich stehen wir vor dem Campingplatz. Dieser hat natürlich geschlossen bzw. Mittagspause. Wir müssen also 3 Stunden warten. Plötzlich kommt ein junger Bursche des Weges und fragt in gebrochenem Deutsch ob wir hier bleiben möchten.

Wenn das Büro zufällig unverperrt ist kann er uns ja rein lassen. Wir müssen nur leise sein weil der „Alte“ bestimmt schläft. Komisch aber wir checken ein und suchen uns einen Stellplatz.

Wir waren vom vorigen Campingplatz etwas verwöhnt – und die summe der letzten Erlebnisse haben uns etwas zermürbt. Dieser Platz ist weit nicht so schön und komfortabel wie der andere. Aber gut – weitersuchen will ich jetzt auf keinen Fall. Die Stellplätze sind allesamt ziemlich schräg – ich kanns mit meinen Auffahrtskeilen gar nicht ausgleichen. Also stehen wir schief. Was solls. Nachdem wir aufgebaut hatten und mal einen Kaffe getrunken haben schaut die Welt eh schon wieder etwas besser aus. Die Waschräume sind nicht besonders – aber sauber. Zum Duschen braucht man Markerl – aber nachdem wir diese ausprobiert haben – man hat reichlich Zeit und die Markerl bekommt man gratis bei der Rezeption. Wir sprechen mit einigen Campern und die sind alle begeistert – von der Gegend aber auch vom Platz. Die kommen alle schon öfter hierher. Also wirds nicht sooooo falsch sein. Wir werden mal drüber schlafen.

Wir haben darüber geschlafen – und waren viel damit beschäftigt nicht aus den Betten zu fallen. Wir standen einfach viel zu schief. Die 2 Plätze neben uns werden aber heute frei und wir warten schon auf deren Abreise. Ruckzuck haben wir alles übersiedelt und stehen jetzt gerade. Nix wackelt nix rutscht.

Gegen Mittag brechen wir auf zu einer kleinen Erkundungstour. Mal sehen was die so berühmte Gegend an Motiven hergibt. Wir wollten nach Asciano dort sollten einige der typischen Toskana-Motive auf uns warten. Das wären so hin und retour um die 60 km. Ich suche und suche aber so wirklich das was ich mir erhofft habe hab ich doch nicht gefunden. Es ist schon eine sehr schöne Gegend und es gibt auch allerhand schönes zu sehen … aber ich habs eben eine wenig anders erwartet.

Aus der geplanten kleinen Rundfahrt sinds dann doch 160 km geworden. Und ein paar Motive waren dann auch dabei.

Wie man auf den Bildern von gestern sieht sind so größere Fototouren nix für Elisabeth. Es ist heiß – es ist fad.

Für heute hätten wir einen Ausflug nach Siena geplant. Aber es ist in der früh schon sehr heiß. Schwül, drückend, die Luft steht. Da dann stundenlang in der Stadt herumlaufen – das geht nicht. Also bleiben wir am Campingplatz. Vielleicht wirds ja gegen Nachmittag etwas besser.

Wirds aber nicht. Die Temperaturen heute sind echt heftig.

Also beschließe ich so gegen 16.00 Uhr alleine noch ein paar Motive zu finden. Ich habe mir vorher aus Google Earth ein paar Sachen herausgesucht die ich unbedingt finden wollte.

Also mach ich mich auf den Weg und siehe da ….

Die schönen Motive verstecken sich noch weiter südlich. In der Umgebung von San Quirico D’Orcia bin ich fündig geworden.

Das lustige ist – vorerst war ich alleine dort. Doch als mich welche am Wegesrand mit dem Fotoapparat gesehen haben sinds gleich 15 Autos gewesen die dort angehalten haben und ebenfalls fotografiert haben. Ich habe mit ein paar gesprochen, darunter Italiener, Ungarn, Russen, Rumänen, Niederländer und natürlich unsere Japanesen. Ich hab denen erzählt dass ich mir einige Dinge aus dem Internet gesucht habe.

Ok – ich fahr weiter zum nächsten Motiv und es dauert keine 10 Minuten sind auch meine eben kennengelernten „Freunde“ da. Die haben mich dann regelrecht verfolgt.

Gegen 18.30 Uhr kommt plötzlich heftiger Wind auf und es macht ziemlich zu. Also beschließe ich abzubrechen und zum Campingplatz zu fahren. Es ist aber nicht schlimmer geworden mit dem Wetter.

2019-06-15 Heute klappts – Monteriggioni – San Gimignano und Siena

Heute ist es wesentlich angenehmer von den Temperaturen. Also holen wir nach was wir gestern vor hatten. Um 09.00 Uhr gehts Richtung Monteriggioni. Das ist ein ganz kleiner Ort total umgeben von einer Mauer. Wirklich schön anzusehen.

Weiter gehts dann nach San Gimignano. Wow – da gehts zu. Irre was da Leute herumlaufen. Und das Wetter – es wird wieder waaaaaaaaarm.

Unser nächster Punkt den wir noch abhaken wollen ist Siena. Wir suchen uns einen zentral gelegenen Parkplatz (ich bin so froh dass wir mit dem Roller unterwegs sind) und auf gehts in die Stadt. Unser erster Weg fürht gleich mal steil nach oben. Wirklich steil. Wir kommen ordentlich ins schwitzen und das liegt nicht nur an den Temperaturen. Steil bergauf und ebenso steil bergab. Ich glaube es gibt in Siena keine ebene Straße – zumindest nicht in der Altstadt.

Wir dürften heute einen besonderen Tag erwischt haben. Der große Piazza del Campo ist zum Großteil gesperrt und es ist eine Bühne und massenhaft Stühle aufgestellt. Laut Wikipedia gibt es in Siena 20.000 Studenten. Und das bei insgesamt 50.000 Einwohnern.

Da es heute wirklich brutal heiß ist bleiben wir am Campingplatz und hüpfen des öfteren in den Pool.

2019-06-17 Saturnia – Pitigliano – Sorano (und eine ordentliche Wäsche)

Heute starten wir eine etwas größere Tour. Es werden so um die 300 km werden. Wir wollen nach Saturnia (dort sprudelt 37,5 Grad heißes Wasser aus der Quelle und es gibt natürliche Sinterbecken wo man baden kann). Wie man auf den Fotos sieht dürfte das sehr begehrt sein.

Weiter gehts nach Pitigliano. Die Stadt ist auf Tufffelsen gebaut. Sieht sehr beeindruckend aus. Tourismus gibts hier nicht sehr viel. Die Altstadt ist sehr verwinkelt und eng. Wir entdecken hier eine Einbahnstraße da pass ich vielleicht grad mal mit dem Roller durch. Bevor wir weiterfahren gönnen wir uns noch einen Cappuccino.

Unser nächster Halt ist Sorano. Kurz bevor wir dort eintreffen wirds plötzlich ziemlich finster. Dunkle Wolken ziehen auf und es beginnt zu blitzen und donnern. Na hoffentlich erwischts uns nicht. Auf dem Foto von Sorano sieht man auch diese gemein dunkle Wolke.

Wir wollen uns gar nicht lange aufhalten weil ich habe doch ein wenig respekt vor diesem Wolkenungetüm. Also nur kurz ein paar Fotos und ab Richtung Campingplatz. Ist ja noch ein weiter Weg.  Vorerst siehts so aus als können wir vor dem Wetter flüchten. Aber diese gemeine Straße mach plötzlich eine Kurve genau Richtung dem Unwetter. Und – natürlich – mitten rein. Binnen Sekunden schüttet es derart stark dass ich überhaupt nichts mehr sehen kann. Und nirgends ein Platz wo wir uns unterstellen könnten. Zu allem Übel fängts auch noch an zu hageln. Nützt nichts – wir müssen durch.

Nach ein paar Minuten ist es übeerstanden. Aber wir sind bis auf die Unterwäsche nass. Gott sei Dank ist es warm und auf den nächsten 100 km werden wir fast trocken. Es wird schon langsam dunkel und wir haben noch einiges an Weg vor uns. Von weitem sieht man schon wieder so eine ganz gemeine, ganz finstere große Wolke. Heftige Blitze und Donnergrollen und zwar genau über der Gegend wo wir hin müssen. Nicht schon wieder. Und ich weiß dass wir die Dachluken vom Womo wegen der Hitze nicht ganz zu haben. Na hoffentlich wirds nicht zu schlimm. Ich gebe ein bisschen mehr Gas weil ich will schnell heim. Immer finsterer wirds. Noch 15 km. Noch fahren wir im trockenen. Man sieht aber die Streifen vom Himmel wo es heftig regnet.

Aber ich machs nicht zu spannend – wir kommen trocken an. Schnell die Dachluken zu und aufs Wetter warten. Das kommt aber nicht. Binnen Minuten sind die Wolken verschwunden und es hat sich alles beruhigt.

Inzwischen ist alles wieder trocken. Und es ist wieder brutal heiß. Ich werde mir heute einen Supermarkt suchen um unsere Vorräte etwas aufzufüllen. Ist gar nicht so leicht. Der nächste kleine Supermarkt liegt 23 km weit weg. Hier vor Ort gibt es ein ganz kleines Geschäft in dem man das allernötigste bekommt. Natürlich auch zu entsprechenden Preisen. Außerdem will ich noch das EINE Fotomotiv finden. In der Nähe von Asciano muss das sein.

Shopping erledigt, Motiv wieder nicht gefunden. Da es so heiß ist mag ich nicht mehr und fahr zurück zum Campingplatz.

2019-06-19 Endlich gefunden …..

Seit einigen Tagen bin ich ja auf der Suche nach einem ganz bestimmten Motiv. Immer wieder vergebens.

Eigentlich wollte ich am Vormittag aufbrechen aber es ist wieder so brutal heiß. Wir kratzen am 40er herum. Vielleicht wirds ja später etwas erträglicher.

Heut gehts am Pool oben ziemlich zu. Es dürften Schulkassen hier sein. Das Pool vom Campingplatz ist ja gleichzeitig das öffentliche Freibad hier. Nur müssen die halt Eintritt bezahlen und wir nicht. Trotz dem Wirbel – eine Abkühlung muss sein.

So gegen 16.00 Uhr muss es dann einfach sein. Ich muss das Motiv finden. Also packen wir uns zusammen und machen uns wieder einmal auf den Weg. Diesmal bin ich besser vorbereitet. Bewaffnet mit Koordinaten (sofern diese stimmen) sollte es doch klappen. Bis dorthin sinds ca. 50 km – der Fahrtwind machts einigermaßen erträglich.

Als ich der vermuteten Gegend bin fahr ich extra langsam nur um es nicht zu übersehen. Aber ich seh nichts was dem entsprechen könnte. Plötzlich eine sehr verdächtige Wahrnehmung. Am Straßenrand stehen 2 Pkw – ein Italiener und ein Ungar. Hm verdächtig. Also Roller abgestellt rauf auf den kleinen Hügel – sind nur ein paar Meter. Elisabeth fragt noch was ich da will. Und plötzlich – hatte ich doch den richtigen Riecher. Mein heiß ersehntes Motiv tut sich vor mir auf (es handelt sich um den geschwungenen Weg mit den Zypressen). Also kann ich endlich meine Bilder machen. Äußerst zufrieden gehts dann zurück zum Campingplatz.

Da ich jetzt hatte was ich unbedingt wollte beschließen wir dass wir uns morgen auf den Heimweg machen. Es ist sowieso zu heiß um noch weitere Städte zu besichtigen. Und daheim ist ja so einiges zu erledigen ……